Furioser Abschluss der Ammerländer Musiktage: Das Gospel-Werkstatt-Konzert mit Ralf Grössler in der St.-Ulrichs-Kirche übertraf alle Erwartungen.
Von Ursula von Malleck
Dass Gospel nicht nur in die Weihnachtszeit passen, bewies am Wochenende das Werkstattkonzert in der St.-Ulrichs-Kirche, mit dem die Ammerländer Musiktage endeten. Es grenzte fast an Zauberei, was Ralf Grössler, der wohl bekannteste Gospel-Komponist Deutschlands, mit den Rasteder Holy Night Singers und rund 30 Teilnehmern des Gospel-Arbeitskreises auf die Beine gestellt hatte. Nur acht Stunden dauerte sein Workshop am Samstag, Kennenlernen, Aufwärmphase und Pausen mit eingerechnet. Das Resultat, das am Sonntag in der St.-Ulrich-Kirche präsentiert wurde, umfasste sechs völlig neue Stücke und als siebtes „Oh Happy Day“ in neuem Arrangement. Dass bei der Aufführung vor einem leider nur sehr kleinen Zuhörerkreis keine Nervosität aufkam, dafür sorgte Ralf Grössler mit seinem unnachahmlichen Führungs- und Moderationstalent. Schon beim ersten Stück, „Stand Up, Clapp Your Hands“, das die Workshop-Teilnehmer gemeinsam mit den Wildeshauser Joyful Voices nicht nur intonierten, sondern „vorlebten“, holte Ralf Grössler das Publikum mit ins Sangesboot. „Das Mitklatschen hat ja schon prima geklappt, aber jetzt: Raise your joyful Voices, Stimmlage Weserstadion Südkurve“, und voller Inbrunst stimmten nun auch die Zuhörer in die dynamische Sangesfreude ein. Fast wie ein Kanon hörte sich „To You Oh My Lord I Call“ an. „Follow Me To Jordan“, alleine von The Joyful Voices gesungen, war Ralf Gössler ein besonderes Anliegen. Für ihn ist dieses Stück keine Flucht aus dem Jetzt, sondern ein Heimweg. „Geben wir den Flüchtlingen die Chance, die sie brauchen. Das ist mir eine Herzensangelegenheit“ sagte er.
Wer die Zugabe vermisste, der sollte sich am Ostermontag nach Wildeshausen zur Alexanderkirche aufmachen, wo der dortige Kantor Ralf Grössler mit The Joyful Voices auch in diesem Jahr ein Gospel-Osterkonzert gibt.
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