Das Neujahrskonzert des KKR begeisterte erneut das Publikum
Von Ursula von Malleck
In internationaler Besetzung präsentierte sich das Münsteraner Salonorchester „Rêverie musicale“ am Wochenende in der Neuen Aula. Die vorwiegend jungen Profi-Musiker waren auf Einladung des Kunst- und Kulturkreises Rastede (KKR) zu Gast. Sie stammen aus Neuseeland, Weißrussland, Polen, den USA, Nürnberg, Dortmund, Düsseldorf und aus Münster.
Temperamentvoll und feurig brachten sie ihr Publikum gleich von den ersten Tönen an mit dem beliebten „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms in Stimmung, gefolgt von „Occhi Neri“ (Schwarze Augen), einer ursprünglich russischen Volksweise, die durch die Komposition des Italieners Adalgiso Ferraris in den 1920er Jahren weltberühmt wurde. Der letzte Rest an förmlicher Steifheit fiel beim „Tango Jalousie“ von Jacob Gade, als die befrackten Herren sich grinsend mit frechen „Trilbys“ behüteten. Die ganze Haltung der Ersten Geigerin Christine Rudolf, ihr wehendes rotes Haar, der sich stets wiegende Körper, erweckten – trotz der eleganten Kleidung – den Eindruck einer barfüßigen Roma, die ihre ganze Leidenschaft beim Schein des Lagerfeuers in ihr Instrument fließen lässt. Das gab von Bravo-Rufen flankierten, tosenden Applaus. „’S kommt ein Vogel geflogen“ inspirierte als weiterer Höhepunkt vor der Pause zu diversen Lachern, da Siegfried Ochs hier Werke von 14 bekannten Komponisten, darunter Bach, Mozart und Beethoven, mit dem Volkslied verschmelzen ließ.
Noch fröhlicher wurde die Stimmung nach der Pause. Ob bei der „Berliner Luft“ von Paul Lincke oder dem „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß: Alle summten oder klatschten den Takt mit. Auch die Zugaben, die Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß, der Höllen-Can Can von Jaques Offenbach und der Radetzky-Marsch von Johann Strauß, ernteten furiosen Beifall.
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