Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss hat gestern das Einzelhandelskonzept 2015 beschlossen. Eine weitergehende Nutzung des Kögel-Willms-Platzes, wie vom Planer angeregt, ist definitiv vom Tisch.
Von Britta Lübbers
Im Juli hatte Stadtplaner Martin Kremming von der Firma CIMA sich bereits klar im Ausschuss positioniert: Der zentrale Bereich in Rastede müsse sich weiterentwickeln, es fehlten Ankerbetriebe, man müsse die Scheuklappen ablegen, mahnte er. Auch der Kögel-Willms-Platz könne noch besser genutzt werden. Der Ausschuss war skeptisch, aus der Bevölkerung hagelte es Kritik; es gab zahlreiche Einwendungen, den Platz in der Ortsmitte unangetastet zu lassen. Schade, bedauerte Kremming. Das Konzept habe keine Betonburg vorgesehen, sondern lediglich eine Anregung geben wollen. Rastedes Erster Wirtschaftsförderer Günther Henkel unterstrich, dass es überhaupt keine Pläne gibt, den Platz anders zu nutzen, als dies zurzeit der Fall ist. Zudem machte er deutlich, dass das Einzelhandelskonzept an sich keine Rechtswirkung hat, sondern lediglich „eine bestimmte Handlungssituation“ beleuchtet.
Martin Kremming definierte noch einmal den zentralen Versorgungsbereich im Kernort, der sich im Norden vom Discounter Netto bis zum Ärztecenter im Süden erstreckt. Zugleich wies er darauf hin, dass es im Osten durchaus Entwicklungspotenzial gibt. „Hier fehlt ein Vollsortimenter“, bilanzierte er. Die Errichtung eines Supermarkts bis maximal 800 Quadratmetern Verkaufsfläche sei rechtlich ohne weiteres möglich. „Wir denken aber in größeren Dimensionen. Der Einzelhandel im Ort würde dadurch nicht belastet“, meinte der Fachplaner. „Ein Supermarkt im Osten Rastedes muss nicht schädlich sein“, drückte es Günther Henkel aus. Eine Ausdehnung des zentralen Versorgungsbereichs in südlicher Richtung halten weder die Verwaltung noch die CIMA für sinnvoll. „Das würde uferlos“, so Kremming.
Sie freue sich über das große Feedback der Bevölkerung zum Kögel-Willms-Platz, erklärte Susanne Lamers (CDU). „Die Entwicklung im Bereich Marktplatz wird langfristig vorangehen“, fügte sie hinzu.
„Der Hauptort steht im Blickpunkt, aber wir dürfen auch die wohnortnahe Versorgung in Hahn-Lehmden und Wahnbek nicht aus den Augen verlieren“, merkte Horst Segebade (SPD) an.
Auch die Grünen tragen das Konzept mit. Dass der Kögel-Willms-Platz zunächst in die Überlegungen miteinbezogen worden war, ist für Sabine Eyting nach wie vor richtig. „Ich könnte mir dort noch immer eine Aufenthaltsgastronomie vorstellen“, sagte sie.
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