Rasteder Ratsmitglieder besichtigten heute die Wohnanlage beim Sportplatz Kleibrok. Die ersten Flüchtlinge werden frühestens Ende des Monats einziehen.
Von Britta Lübbers
Ein schmaler Raum mit zwei Einzelbetten, ein Schrank, ein Tisch mit Vase, in der ein paar Trockenblumen stecken, so sieht es aus, das Musterzimmer in einem der Container. Ende November wurden die Module angeliefert, jetzt ist die Anlage weitgehend eingerichtet. Ein paar Möbel fehlen noch, spätestens Anfang kommenden Jahres werden hier die ersten Flüchtlinge einziehen können, wie Sozialamtsleiter Fritz Sundermann dem Rat erklärte. Die Mitglieder waren zusammengekommen, um sich selbst ein Bild zu machen von der Wohnanlage, in der rund 30 Menschen ein vorübergehendes Zuhause finden werden. „Für morgen Nachmittag sind die Nachbarn eingeladen, auch sie sollen sich die Container ansehen können“, sagte Bürgermeister Dieter von Essen.
Zwei Wohneinheiten sind entstanden, die sich spiegelverkehrt gegenüberstehen. Die Gemeinde hat das Mobiliar gebraucht erstanden bzw. günstig neu erworben, wie Pressesprecher Ralf Kobbe mitteilte. Neben den Wohn- und Schlafräumen gibt es einen Aufenthaltsraum sowie Küchen- und Sanitärcontainer, die von allen gemeinsam genutzt werden. „Wie für eine Wohngemeinschaft“, sagte Rüdiger Kramer (SPD). „Das hier ist natürlich besser als ein Zelt“, erklärte Susanne Lamers (CDU). Zugleich mache die Anlage aber auch deutlich, mit wie vielen Entbehrungen Flüchtlinge zu leben hätten.
Optimistisch zeigte sich Außendienstmitarbeiter Rabih Hassoun, der für die Organisation zuständig ist. Zudem ist er der Ansprechpartner der Bewohner und wird sie im Alltag unterstützen. Auch Putzpläne wird er mit ihnen erstellen, Gartenarbeit auf dem Gelände ist ebenfalls vorgesehen. Hassoun hat schon Spaten und Harken besorgt. „Es ist wichtig, dass die Menschen etwas zu tun haben“, weiß er. Für die Kinder und Jugendlichen soll es in Kooperation mit der Jugendpflege ein Spiel- und Freizeitangebot geben. Auch Sprachkurse sollen den Alltag der Flüchtlinge strukturieren helfen und ihnen den Einstieg in die Gesellschaft erleichtern. „Das hier ist für uns alle Neuland“, sagte Rabih Hassoun, „aber ich bin ganz sicher, dass es gut wird.“
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