Klare Ansage von Björn Thümler, der sich heute in Rastede über die Flüchtlingssituation im Landkreis informierte. Auf Dauer müssten die Ehrenamtlichen durch mehr Hauptamtliche entlastet werden, so der CDU-Landtagsabgeordnete.
Von Britta Lübbers
Thümler war zum Austausch in die DRK-Bereitschaft nach Rastede gekommen, wo er mit Bürgermeister Dieter von Essen, der Rasteder CDU-Fraktionsvorsitzenden Susanne Lamers, Sabine Aden vom DRK, der Flüchtlingskoordinatorin Marie-Luise Felber und den Helferinnen Katja Prigge und Rena Sassen sprach. Neben einer zügigen Registrierung aller Flüchtlinge forderte Thümler mehr Verlässlichkeit und Unterstützung für die Ehrenamtlichen. „Es muss schneller Klarheit darüber herrschen, welche Flüchtlinge bleiben können und welche wieder gehen müssen“, sagte Thümler. „Und wir dürfen die Ehrenamtlichen nicht überfordern, denn sie haben neben der von ihnen geleisteten Hilfe noch ein eigenes Leben, oft mit Familie und Beruf.“ Ohne die ehrenamtliche Unterstützung bei der Flüchtlingsversorgung würden staatlichen Strukturen nicht funktionieren. „Das darf aber kein Dauerzustand werden“, mahnte der Landtagspolitiker und forderte die Einstellung von mehr Hauptamtlichen. „Die Verbände und zum Teil auch die Kommunen sehen sich gezwungen, in Vorleistung gehen zu müssen, das Land kommt nicht in die Strümpfe, gerade die Verbände brauchen aber eine klare Ansage“, so Thümler. Sabine Aden pflichtete ihm bei. „Für die Erstaufnahmeeinrichtung in Rostrup haben wir vier Stellen, gebraucht werden 15 Hauptamtliche“, sagte sie.
Zugleich betonte Aden, dass die Situation vor Ort in Rastede gut gemeistert werde. „Viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich und erleben ihren Einsatz als Bereicherung“, ergänzte Susanne Lamers. „Wir sind eine tolle Truppe, und die Arbeit macht unheimlich Spaß“, bestätigte Katja Prigge. „Ich mache bewegende Erfahrungen, die mir sonst verschlossen geblieben wären.“ So geht es auch Rena Sassen. „Der Austausch mit Flüchtlingen macht demütig. Zugleich bekommt man ganz viel zurück.“
Sabine Aden und Marie-Luise Felber erzählten, dass in Loy Gerüchte die Runde machen, nach denen Flüchtlinge ihre Unterkünfte demoliert hätten. „Nichts davon ist wahr“, sagten sie. „Sowohl in Loy als auch in anderen Ortsteilen klappt alles gut.“ Zugleich wiesen sie noch einmal darauf hin, dass der Helferkreis auch künftig zusätzliche Unterstützung braucht.
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