Der Verwaltungsausschuss hat gestern die „Wohnungsbauoffensive Rastede 2015 plus“ beschlossen. Hierbei handelt es sich um ein Strategiekonzept, das der Gemeinde helfen soll, den steigenden Bedarf nach günstigem Wohnraum zu decken.
Von Britta Lübbers
„Es geht dabei nicht ausschließlich um die Unterbringung von in Not geratenen Menschen“, erklärt Bürgermeister Dieter von Essen. „Wir wollen auch mittel- und langfristig ausreichend bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten.“ Der Markt sei hier aber ohnehin angespannt, und die Flüchtlingssituation erhöhe den Handlungsbedarf zusätzlich.
„Die Wohnungsbauoffensive beruht auf der Annahme, dass die Gemeinde in den kommenden zwei bis drei Jahren bis zu 600 Flüchtlinge aufzunehmen hätte“, sagte von Essen. Um ausreichend bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stellen zu können, will die Verwaltung Bauträger und Investoren für maßgeschneiderte Projekte gewinnen. Für die kurzfristige Unterbringung möchte sie „möglichst viele Personen in privat angemieteten Wohnungen sowie Wohnungen der Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft (AWG) unterbringen“. Zudem wird Flüchtlingen u.a. eine Containeranlage auf dem Sportplatz Kleibrok zur Verfügung gestellt. Kurzfristig kämen für die Unterbringung z.B. auch die Turnhalle Wilhelmstraße und die Dorfgemeinschaftshäuser Nethen und Wapeldorf in Frage.
Um den Wohnungsbedarf aber auch mittel- und langfristig decken zu können, hat die Verwaltung eine Übersicht mit Grundstücken erstellt, die Gemeinde-Eigentum, sofort verfügbar und nicht für andere städtebauliche Projekte vorgesehen sind. Folgende Grundstücke kämen beispielsweise für eine mittelfristige Planung in Frage:
Martin-Luther-Straße/Jochen-Klepper-Straße, Beethovenstraße, neben dem Feuerwehrgebäude in Hahn, Metjendorfer Straße in Neusüdende.
Für eine langfristige Planung eignen sich: Schillerstraße/Carl-Rohde-Straße, Auf der Raade, Sandbergstraße/Am Turm, Ollenweg/Berneweg.
„Nichts davon ist beschlossene Sache, es handelt sich lediglich um Möglichkeiten“, betont Dieter von Essen.
Um einzuschätzen, ob das angestrebte Investorenmodell – bei dem die Gemeinde nicht selbst als Bauträger auftritt – auch umsetzbar ist, seien bereits „gute Gespräche“ mit interessierten Bauunternehmern sowie der AWG geführt worden. Über jede Einzelvergabe entscheiden die politischen Gremien.
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