Rabih Hassoun ist neuer Mitarbeiter im Rathaus. Der Rasteder arbeitet im Außendienst und ist hier zuständig für die Betreuung von Flüchtlingen. Sein Aufgabenspektrum ist groß, es reicht von der Mobiliarbeschaffung für Flüchtlingsunterkünfte bis hin zur praktischen Hilfe im Alltag.
Von Britta Lübbers
Als einen Glücksfall beschreibt Bürgermeister Dieter von Essen die Einstellung des 37-Jährigen. Rabih Hassoun habe nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten und das nötige Organisationstalent, er spreche zudem Arabisch und sei daher auch ein hervorragender Mittler zwischen den Kulturen. Seinen Dienst hat der gelernte Maurer und Maschinenführer Anfang der Woche angetreten, sein Vertrag ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Der Kontakt zwischen ihm und der Verwaltung kam über seine Ehefrau zustande, die sich als ehrenamtliche Sprachvermittlerin bei der Kreisvolkshochschule engagiert.
Rabih Hassouns Aufgabenspektrum ist vielfältig. Er wirkt bei der Einrichtung und Instandhaltung von Flüchtlingsunterkünften mit, kümmert sich um die Grundstücke, übernimmt Kleinreparaturen, hilft bei Umzügen und unterstützt die Flüchtlinge im Alltag, z.B. beim Umgang mit Behörden.
Rabih Hassoun wurde in Berlin geboren, seine Eltern kommen aus dem Libanon. Als er ein Kind war, ging die Familie zunächst in ihre Heimat zurück, flüchtete dann aber vor den Schrecken des Bürgerkriegs. Seit rund 30 Jahren lebt Hassoun in Rastede. Er hat zwei Söhne und eine Tochter.
„Meine Eltern sind damals selbst nach Deutschland geflohen, ich kann daher nachfühlen, wie sich die Flüchtlinge fühlen“, sagt er. Seine Stelle ist für ihn mehr als nur ein Job. „Mir sind meine Aufgaben auch persönlich wichtig, und ich möchte mit meinen Erfahrungen und Kenntnissen dazu beitragen, dass sich die Flüchtlinge hier gut integrieren.“ Die Herausforderungen seien groß, betont Hassoun, und meint damit nicht nur seine neue Stelle. „Ich bin mir aber sicher, dass wir es gemeinsam mit der Bevölkerung und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern schaffen werden.“ Die Arbeit wird für Rabih Hassoun nicht abreißen. Morgen beginnen die Erdarbeiten zur Vorbereitung der Containeranlage auf dem Sportplatz der Grundschule Kleibrok. Hier werden zwei Wohncontainer für jeweils 15 Flüchtlinge aufgestellt.
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