Erfolgreiche Absolventen des Integrationslotsenkurses erhalten Zertifikat. Viele von ihnen kümmern sich bereits um Flüchtlingsfamilien oder engagieren sich anderweitig für die Asylsuchenden.
Von Kathrin Janout
In Rastede ging gestern der erste Integrationslotsenkurs zu Ende. Zehn Teilnehmer erhielten am letzten Kursabend das Zertifikat. Anja Kleinschmidt, Leiterin der Koordinationsstelle für Migration und Teilhabe im Landkreis Ammerland, Gerhard Albers, stellvertretender Leiter der Kreisvolkshochschule, Bürgermeister Dieter von Essen und Kursleiter Sadrija Musina gratulierten den Absolventen zur erfolgreichen Teilnahme. Man könne nicht oft genug Danke sagen für die vielen Stunden Arbeit, betonte Dieter von Essen bei dieser Gelegenheit. „Es wird noch eine Menge auf uns zu kommen.“
Viele der frisch gebackenen Integrationslotsen engagieren sich bereits für Flüchtlinge, betreuen Familien, helfen bei der Speise- oder Kleiderkammer, geben Deutschunterricht. Aber man gibt nicht nur, man bekommt auch eine Menge zurück, sagen sie aus Erfahrung. Dennoch sei die Flüchtlingshilfe oft kräftezehrend. Man müsse lernen, mit den Problemen umzugehen, sich nicht zu sehr aufzuopfern. „Es geht ja immer um Menschen und um persönliche Schicksale“, meint Kursteilnehmerin Geli Wald. Den Abstand zu wahren, eigene Grenzen festzulegen – auch dieser Teil der Flüchtlingshilfe wurde während des Integrationslotsenkurses angesprochen. Außerdem sollten Fachvorträge zu Themen wie Asylrecht, rechtliche Bedingungen des Ehrenamts oder Kommunikation das nötige Hintergrundwissen liefern.
Seit Mai lief der Kurs, den der Landkreis Ammerland in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule veranstaltete, insgesamt 50 Unterrichtsstunden liegen hinter den Teilnehmern. Und sie sind immer noch motiviert, zu helfen. Obwohl der Kurs nun zu Ende ist, wollen sich die Integrationslotsen weiterhin regelmäßig treffen, um über die Arbeit, Erfahrungen und Probleme sprechen zu können. Die Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe wird zudem Fortbildungsmodule anbieten und den weiteren Austausch fördern, kündigt Anja Kleinschmidt an. Die Kreisvolkshochschule möchte auch künftig Integrationslotsenkurse anbieten, so Gerhard Albers. „Wir brauchen noch mehr Menschen, die den Weg gehen, den Sie bereits eingeschlagen haben“, sagte er anerkennend zu den Absolventen.
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