Gut besucht war am Wochenende das Oldtimertreffen in Rastede. Obwohl die Zahl der Aussteller hinter den Erwartungen zurückblieb, sind die Veranstalter rundum zufrieden.
Von Britta Lübbers
Wer am Sonntagnachmittag mit dem Auto nach Rastede wollte, hatte kaum eine Chance, einen Parkplatz zu finden. Zahllose Gäste kurvten durch die Nebenstraßen und es wurde schnell klar: Das Zentrum ist heute der Hotspot für Oldtimer-Fans. Mit rund 600 Fahrzeugen hatte der Old- & Youngtimer-Club gerechnet, diese Marke wurde nicht erreicht. „Das lag ganz klar am Wetter“, sagt der Vorsitzende Henning Spille. Zufrieden ist er dennoch. „Das Niveau war extrem hoch, die Stimmung sehr gut, wir planen hochmotiviert für das kommende Jahr.“
Dabei hatte es am Sonnabend noch trübe ausgesehen. Nach starken Regenfällen mussten die Clubmitglieder auf den Kögel-Willms-Platz ausrücken, um das rund zehn Zentimeter hochstehende Wasser vom Rasen zu schippen. Als zwei Stunden später die ersten Wagen einrollten, war die schlimmste Nässe beseitigt. Gleich am ersten Abend nutzten viele Besucher die Chance, sich in einer chromblitzenden Schönheit durch den Ort chauffieren zu lassen. „Wir hatten rund 240 Ausfahrten, das ist eine super Resonanz“, freut sich Henning Spille.
Der Sonntag startete ebenfalls trüb, aber zum Nachmittag besserte sich das Wetter und auch die Laune der Clubmitglieder stieg spürbar. Immer mehr Menschen strömten in den Ort und bekamen einiges zu sehen. Höhepunkte waren u.a. der sagenumwobene Rennwagen „Rote Sau“, den das Autohaus Rosier präsentierte, und die hochwertigen Ostfahrzeuge, die mit dem Trabbi-Sperrholz-Klischee nichts mehr zu tun haben. Der Club Ohre Classics aus der Nähe von Magdeburg war mit wahren Schätzen angereist, darunter ein Tatra 603 aus Tschechien. Viel Aufmerksamkeit erhielt auch ein Militär-Jeep der NVA, der sich hustend und röhrend über den Platz bewegte. Das Fahrer-Duo hatte sich die Original-Uniformen seiner Väter angezogen und sogar eine Kalaschnikow dabei. „Das ist ein Stück Geschichte“, kommentierte ein Besucher.
Eine andere, deutlich schönere Geschichte wurde an einem VW-Bus Baujahr 1971 besiegelt. „Mich kann man zur Hochzeit mieten“, war auf einem Schild an der Frontscheibe zu lesen. Ein Paar steuerte darauf zu. Sie: „Wäre das was für uns?“ Er: „Klar, das machen wir.“ Tusch, Autohupe, Kuss.
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