Die 30 neuen Azubis der Bäckerei Müller & Egerer absolvieren eine vielseitige Einführungswoche in Rastede. Abgesehen vom Ausflug zum Beachclub: Ins kalte Wasser wird hier niemand geworfen.
Von Britta Lübbers
Sie lernen die Firmenphilosophie kennen und erfahren, wie man die Kasse richtig bedient. Sie kneten Teig, verkaufen Brötchen und erhalten erste Tipps für den Umgang mit Kunden: Es ist gute Tradition bei Müller & Egerer, die Azubis vor dem eigentlichen Ausbildungsbeginn schon ein wenig fit zu machen. Der neue Jahrgang erhält den Unterricht im für 18 000 Euro sanierten Schulungsraum über dem Schloss-Café. Hier gibt es z.B. einen Verkaufstresen, hinter dem die angehenden Verkäuferinnen schon mal ein Kundengespräch proben können. Die Schulung soll den Neulingen Selbstvertrauen geben, wie Firmenchef Jan-Christoph Egerer erklärt. Von den jetzt eingestellten 30 Lehrlingen lassen sich 19 zur Bäckereifachverkäuferin ausbilden, drei wollen Bäcker, sechs Konditoren werden, ein Azubi lässt sich zur Fachkraft im Gastgewerbe ausbilden, eine Auszubildende möchte Bürokauffrau werden.
Die angehenden Bäcker werden in den kommenden Tagen Teig kneten und backen, die künftigen Verkäuferinnen erhalten erste Informationen über die Warenpräsentation. Hygienevorschriften, Arbeitssicherheit und die Produktpalette des Unternehmens stehen für alle auf dem Stundenplan. „Als Belohnung dafür, dass sie an der Einführungswoche teilnehmen, laden wir die Auszubildenden in den Beachclub Nethen ein“, sagt Jan-Christoph Egerer. „Dort werden sie dann ins kalte Wasser geworfen“, lacht Schulungsleiterin Petra Albrecht. Aber tatsächlich nur dort.
Das Unternehmen Müller & Egerer wurde mehrfach als herausragender Ausbildungsbetrieb ausgezeichnet, u.a. 2013 mit dem Baker Maker Award. Auch während der Zeit der Ausbildung stehen Petra Albrecht und ihre Kollegin Sylvia Herreilers, Ausbilderin in der Produktion, den jungen Leuten zur Seite. Interne Schulungen sind Teil des Konzepts, bei Bedarf gibt es Nachhilfe und weitere Unterstützung. Der Einsatz lohnt sich – für beide Seiten. Während die Branche insgesamt über Nachwuchssorgen klagt, hat Müller & Egerer das Problem nicht. Von den rund 30 Azubis des vergangenen Ausbildungsjahres hat das Unternehmen – bis auf einen – alle übernommen. Und auch die Neuen haben sehr gute Chancen auf Weiterbeschäftigung.
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