Gästeführerin Rienelt Wich-Glasen spaziert mit vom Streik betroffenen Kindern und Eltern durch den Ort
Von Kathrin Janout
Nun hat doch noch eine Kindergärtnerin die Betreuung übernommen. Jedenfalls für eine Stunde. Und bei gleichzeitiger Betreuung der Eltern. Rienelt Wich-Glasen ist viele Jahre Kindergärtnerin gewesen, mittlerweile aber arbeitet sie als Gästeführerin in Rastede. Und so führte sie heute Vormittag einfach mal die kleinen Gäste durch den Ort, diejenigen, die aufgrund des Erzieher-Streiks zurzeit nicht in den Kindergarten gehen können. Die Residenzort Rastede GmbH hatte zu dieser Führung eingeladen. Knapp zehn Kinder und deren Betreuer trafen sich vor der St.-Ulrichs-Kirche zu einem gemütlichen Fußmarsch entlang der Sehenswürdigkeiten. Erstes Ziel: Die Pferdeköpfe. „Die kennen wir“, riefen die Kinder wie aus einem Mund. „Dann könnt ihr mir ja aus der Patsche helfen, wenn ich mich verlaufe“, gab die Gästeführerin fröhlich zurück. Rienelt Wich-Glasen ist selbst Mutter von vier Kindern und hatte sofort einen guten Draht zu den Kleinen. So erzählte sie die Sage von Graf Anton Günther und seinem Pferd Kranich, sprach über den Turnierplatz und den alten Richterturm. Das schwierigste sei wohl, die Führung für Eltern und Kinder gleichermaßen spannend zu machen, bemerkte Wich-Glasen. Weiter ging es am Schloss entlang, dass von hinten beinahe märchenhaft aussehe, „wie bei Dornröschen“. Ob man durch die Büsche wohl den Venustempel entdeckte? Am Palais vorbei führte die Strecke über die Bahnhofstraße bis zur Sonnenuhr am Restaurant Athen. Wie passend für das Ende der Führung – hier war die Zeit abgelaufen.
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