„Duo Concerto“ gastierte im Palais Rastede
Von Ursula von Malleck
Ein wenig Vivaldi, ein wenig Operette und ein wenig Musical sollte es geben, dargeboten von der ukrainischen Konzertmeisterin Anja Sukalaskaya (Geige) und der russischen Diplomkonzertpianistin und Sängerin Natalia Selber (Klavier) – gemeinsam bilden sie das „Duo Concerto“.
Doch hinter dem Programm, was sich so „leicht“ las und den Stücken, die sich so einschmeichelnd und eingängig anhörten, steckte eine unglaubliche Leistung und profunde Arbeit: Welcher Konzertfreund kann sich z. B. erinnern, „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi je komplett und ohne Unterbrechung gehört zu haben? Eine Herausforderung für die Künstler. Jede der Jahreszeiten besteht aus drei Klangbildern, die der Virtuosität der Sologeige ein Maximum abverlangen. Dass Vivaldi dazu auch Gedichte verfasst hatte, war sicher vielen Konzertbesuchern neu. Unbeschreiblich warme Klänge erzeugte das Instrument von Anja Sukalaskaya. Sie verriet, dass ihre Geige, die sie zur Geburt ihres Sohnes erhalten hatte, 1762 von dem italienischen Meister Franciscus Pilosius gefertigt worden war.
„Vergesst all eure Sorgen und schwebt mit uns in romantischen Träumen“ animierte Natalja ihre Zuhörer. Dann folgte ein bunter Strauß aus bekannten und weniger bekannten Partien von Kálmán und Lehàr Operetten – teilweise von der tiefen und wohlklingenden Stimme Natalias untermalt. Die komplexen und in Bereichen sehr „jazzig“ klingenden Arrangements für das Klavier hatte sie übrigens alle selbst geschrieben – eine weitere Glanzleistung. Als krönenden Abschluss präsentierte Duo Concerto zarte und temperamentvolle Lieder aus My Fair Lady (Frederick Loewe) und Westside Story (Leonard Bernstein).
Zur nächsten Soirée, am 30. August, kommt der Blues, Soul und Folk-Songwriter und Entertainer Jaimi Faulkner.
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