Noch schweigt DISYGé – die faszinierende Schrott-Maschine. Doch heute Abend wird es laut. Sehr laut.
Von Britta Lübbers
„Stillstand gibt es nicht“ lautet der Titel der Ausstellung mit „Kinetischen Objekten und Fotografie“, die Sybille Tholen, Gerold und Windels und Dieter Hagen heute Abend, um 19 Uhr, im Foyer des Spille-Hauses eröffnen werden. Das Motto ist ein Zitat des berühmten Schweizer Schrottkünstlers Jean Tinguely (1925-1991), der in den 1950er Jahren mit mechanischen Phantasiemaschinen Furore machte. Tinguely parodierte den Kunstbetrieb und kritisierte die grassierende Technisierung seiner Zeit.
Mindestens einmal die Woche stand das Trio in Hagens kleiner Werkstatt, plante und verwarf, schweißte und verdrahtete und war fasziniert von den Fortschritten, die DISYGé machte. Ihr Grundgerüst ist eine Gasflaschentransportkarre vom Schrottplatz, auch die anderen Teile stammen überwiegend von dort, einiges hat Dieter Hagen beigesteuert.
Es ist sehr, sehr laut. Löffel scheppern, Glocken klingen, aus einem Plastikschlauch steigt Rauch auf, eine Salatschleuderblende öffnet und schließt sich wie eine Seeanemone. Man muss unbedingt seine Scheu verlieren und sich der Maschine neugierig nähern, die Details sind unglaublich: das kleine bewegliche Pferd mit Jockey etwa, oder die ruckende Gabelhand mit ihren gebogenen Zinken.
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