Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bieten in den Räumen des DRK einen interkulturellen Treffpunkt an
Von Britta Lübbers
Offiziell eröffnet wurde heute das Flüchtlingscafé in den Räumen des DRK Rastede. Zur Feierstunde kamen auch Bürgermeister Dieter von Essen sowie Vertreter von Rat, Verwaltung und Kirche. Bereits eine Woche zuvor hatte das Treffen erstmals stattgefunden. „Wir wollten unseren Gästen zunächst eine eher geschützte Atmosphäre bieten“, erklärte Sabine Aden vom DRK. „Fünf Personen sind gekommen, damit sind wir für den Anfang zufrieden.“ Betreut wird das Café, das einmal in der Woche jeweils am Donnerstag von 16.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet ist, von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.
„Nicht jeder Ausländer ist ein Asylant“, sagte Gerd Tapken, Vorsitzender des DRK Kreisverbands Ammerland. Viele Arbeitnehmer in Deutschland hätten einen Migrationshintergrund. „Den Begriff ,Wirtschaftsflüchtling‘ kann ich nicht mehr hören, da gehe ich an die Decke“, bekannte Tapken. Es sei legitim, seine Lebenssituation verbessern zu wollen.
Diese Ansicht vertrat auch Meike Müller, Vizepräsidentin des DRK Landesverbands Oldenburg. „Wir können Flüchtlinge nicht im Mittelmeer ertrinken lassen, weil niemand sich verantwortlich fühlt“, betonte sie. „Die EU muss handeln.“ Müller verwies auf DRK-Präsident Rudolf Seiters, der sich dafür ausgesprochen hatte, Flüchtlingen aus Afrika die Möglichkeit zu geben, legal nach Europa einzureisen. „Integration schließt alle ein und beginnt in unseren Köpfen“, so Müller. Eine Willkommenskultur wie in Rastede gehöre zu den vielen Alltagshilfen, die Menschen einander geben könnten.
Der stellvertretende Landrat Rüdiger Kramer wies darauf hin, dass die Kreisvolkshochschule Integrationslotsen ausbildet und noch Plätze im Kurs frei sind.
Doch es gab auch kritische Stimmen. Zwei Gäste beklagten, sie würden gerne helfen, fühlten sich aber nicht ausreichend informiert. „Wir waren überwältigt von der Resonanz auf unseren ersten Aufruf“, sagte Andrea von Schele vom Deutsch-Ausländischen Freundschaftsverein und Mitinitiatorin der interkulturellen Begegnungen. „Aber wir müssen Schritt für Schritt vorgehen.“ So seien inzwischen Informations-Faltblätter in verschiedenen Sprachen gedruckt. Auch der Mailverteiler werde gepflegt, so dass die einzelnen Unterstützergruppen sich austauschen und auf den aktuellen Stand bringen können.
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