Die Sozialstation Ammerland Wesermarsch GmbH, die auch die Sozialstation in Rastede betreibt, möchte eine Tagespflege in Rastede realisieren
Von Anke Kapels
Das Durchschnittsalter der Bevölkerung nimmt zu und damit steigt auch die Zahl der pflegebedürftigen Menschen stark an. Der größte Teil der derzeitig Pflegebedürftigen (deutschlandweit ca. 1,7 Millionen Personen) wird in den Familien versorgt. „Nach Umfragen innerhalb unseres Kundenkreises besteht ein breites Interesse an Tagespflegeplätzen, die den Angehörigen tageweise eine kleine Auszeit verschaffen können“, sagt Olaf Loose, Geschäftsführer der Sozialstation Ammerland Wesermarsch GmbH. In den Gemeinden Rastede und Wiefelstede gibt es bislang noch keine professionelle Tagespflege. Um pflegende Angehörige zu entlasten, kann Loose sich ein Gesamtkonzept aus ambulanter Pflege in Verbindung mit einer Tagespflegeeinrichtung und niedrigschwelligen Betreuungsangeboten vorstellen.
Gespräche mit den politischen Gremien in Rastede und Wiefelstede haben bereits stattgefunden. Denkbar wäre ein Modell, wie es die Sozialstation Ammerland Wesermarsch GmbH bereits in Nordenham betreibt. Hier ist der AWO-Bezirksverband Weser-Ems Kooperationspartner, der auch am Projekt in Rastede Interesse zeigt. „Bis Ende Juni wollen alle Beteiligten entscheiden. Dann können die Gesellschafter der Sozialstation weiter planen“, sagt Loose. Denkbar wäre der Neubau einer Einrichtung mit 15 Tagespflegeplätzen in unmittelbarer Nähe zur bestehenden Sozialstation an der Südenderstraße in Rastede.
Im neuen Pflegestärkungsgesetz wird die Tagespflege als eigenständiger Baustein wesentlich gestärkt. So können z.B. für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen – darunter fällt auch die Tagespflege – pro Monat 104 Euro zusätzlich abgerufen werden. Dies gilt schon bei Pflegestufe 1, oder auch ohne Pflegestufe, wenn Demenz diagnostiziert wurde. „Wenn eine Pflegestufe und eine Demenzerkrankung vorliegen, sind weitere Leistungen in Höhe von 208 Euro pro Monat möglich“, erklärt Loose. Die Berechnung der Leistungsansprüche sowie die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten sind so vielfältig geworden, dass er Betroffenen ein Beratungsgespräch empfiehlt. Nähere Informationen sind bei der Sozialstation, der zuständigen Pflegekasse oder bei einem Pflegeberatungsbüro erhältlich.