Blick auf den Kögel-Willem-Platz
Da gibt es doch so viel Streit um die Skulpturen, die während der Bildhauerwerkstatt im September entstanden. Für 30 000 Euro ist genug Staub aufgewirbelt worden, meint Lupo. Insofern ein Erfolg. Trotzdem Vorsicht vor einer Wiederholung. Ein Ratsvorsitzender ist diesmal schon Opfer der Aktion geworden – wohin wird das noch führen? Und wo will man die abermals neu entstandenen Figuren dann unterbringen? Das war jetzt schon der Kernpunkt des Streits: Wo sollte man sie platzieren?
Eine außerparlamentarische Kommission aus lauter Experten hatte Standortvorschläge gemacht – eine ratsinterne andere Expertenkommission hatte diese Empfehlungen gekippt. Alle waren irgendwie sauer. Nur Lupo nicht. Er meint, es ist doch ziemlich unwichtig, an welchen Stellen die Menschen Freude an den Werken haben. Sie müssen doch gar nicht mit irgendwelchen öffentlichen Einrichtungen in künstliche Wechselbeziehungen treten …
Nur der Wolf auf dem Kögel-Willem-Platz (ja, ja, schon gut, das ist ein Zitat) möchte bitte dort bleiben. Wenn Lupo aus dem Fenster der Redaktion schaut, blickt er unmittelbar auf das ihm gewidmete Standbild. Damit ist es von Rechts wegen ein gesetzlich geschütztes Monument!
Die Leute, die den Lupo – Verzeihung – die den Wolf zum Superstar der Werbekampagne für den Kögel-Willem-Platz gewählt haben, besitzen ein feines Gespür. Sie zeigen auf, wie man das Ansiedeln des Wolfs in Rastede handhabt: Man stellt ihn auf einen öffentlichen Platz. Kein Mensch hat Angst vor ihm und die Schafe pinkeln ihn dreist an.
Eine Kollegin sagte: „War ja klar, dass die meisten Leute ihm ihre Stimme geben würden, er wirkt wohl am realistischsten.“ Was nur bedingt zutrifft, denn die Skulptur „Von der Neuordnung der Dinge“ bei der Gemeinde ist auch ziemlich wirklichkeitsnah. Und als Ausdruck der revolutionären Gesinnung im Rasteder Rathaus einigermaßen erheiternd.
Wir sehen uns auf dem Kögel-Willem-Platz!
Lupo
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