Offene Türen beim interkulturellen Projekt im Evangelischen Bildungshaus Rastede
Von Ursula von Malleck
„Viele haben noch die Bilder von 2015 vor Augen, als Tausende Flüchtlinge nach Deutschland strömten“, sagte Gastredner Hans-Joachim Harms, Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Und Martina Rambusch-Nowak, Leiterin der Evangelischen Bildungsstätte Rastede, betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass es eine große Aufgabe sei, den Friedensweg zu gehen und im Fremden den Bruder oder die Schwester zu sehen. „Es kann und darf nicht sein, dass all diese Menschen aus fremden Ländern nur als Bittsteller wahrgenommen werden. Diese Sichtweise muss aufgebrochen werden.“ Und so entwickelte Heike Scharf, Theaterpädagogin der Einrichtung, die Idee zum Projekt „Fremdsein überwinden“, in dem es u. a. darum geht, die Individualität jedes Geflüchteten sichtbar werden zu lassen, das Selbstbewusstsein zu stärken und sich als Mensch unter Menschen zu erleben. Heike Scharf holte u.a. ihren Kollegen Sven Engel, Uwe Fischer von der Arbeitsstelle für Kulturelle Bildung der Ev.-Luth. Kirche Oldenburg, das Yezidische Forum Oldenburg, Meike Janßen und andere Dozenten mit ins Boot. Auch 2018 soll „Fremdsein Überwinden“ weitergeführt werden.
Mit Einheimischen und 40 bis 50 Geflüchteten der unterschiedlichsten Nationen fanden seit August vergangenen Jahres fünf Wochenendseminare statt, Themen waren z.B. „Vorurteile“, „Mein Platz im Leben“ und „Schätze finden“. Gestern nun konnte die Öffentlichkeit an diesem fröhlichen und lebensbejahenden Miteinander teilhaben. Vorgestellt wurden die entstandenen Theaterszenen, Musikstücke, ein Film sowie eine Ausstellung der in den Seminaren gestalteten Schubladen und Stühle.
Heike Scharf sagt, die Menschen, die zu den Wochenendseminaren kämen, seien anfangs oft schüchtern und zurückhaltend, aber wenn sie gingen, fühlten sich alle als Teil einer Familie. Sicher ging es vielen der Besucher an diesem Sonntag ähnlich.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.
Diesen Artikel drucken