1500 Unterschriften wurden in den vergangenen drei Wochen bereits gesammelt. Die Interessengemeinschaft fordert ein verbindliches Zugeständnis von Politik und Verwaltung, dass trotz der Planungen zur Refinanzierung der Sportanlage Köttersweg eine Teilfläche des Sportplatzes als Grünfläche erhalten bleibt.

Von Kathrin Janout

„Es ist der allerletzte Begegnungsplatz im Ortsteil“, sagen Anwohner und Eltern der Grundschule Kleibrok, und nun solle auch dieser einer Wohnbebauung zum Opfer fallen. „Das geht nicht!“ Vor dem Hintergrund, dass die Grundschule erweitert werden und zukünftig 120 Kinder mehr aufnehmen soll, gründeten sie eine Interessengemeinschaft zum Erhalt des Sportplatzes an der Grundschule Kleibrok. Mindestens die Hälfte des Platzes müsse für die Kinder erhalten bleiben, meinen sie. Der bisherige Beschluss besage aber, dass der Sportplatz aufgegeben werden solle – zur Refinanzierung der Investitionen am Köttersweg. Darauf verwies Stefan Unnewehr, Leiter des Geschäftsbereichs Zentrale Gebäudewirtschaft, zuletzt in der öffentlichen Sitzung des Schulausschusses im November 2015 (wir berichteten). Damals stellte Benjamin Ellwanger vom zuständigen Planungsbüro Vielitz die Möglichkeiten zur Erweiterung der Grundschule vor. Vorgesehen war dabei auch eine Unterbringung der Sportanlagen auf dem Schulgelände, über die jedoch zu dem Zeitpunkt nicht weiter gesprochen werden sollte.

Man könne aber doch keine Schule ausbauen, ohne das Umfeld zu beachten, sagen nun die Mitglieder der Interessengemeinschaft. „Die Parkplatzsituation wurde bis jetzt gar nicht berücksichtigt.“ Erstmal müsse man doch die Umgebung klären. Die Parkplatzsituation rund um die Schule sei katastrophal, beklagen die Anwohner. „Das ist hochgefährlich für die Kinder“, sagt Bernd Meyer, der das tägliche Treiben in der Zur-Windmühlen-Straße mitbekommt, wenn die Eltern ihre Kinder zur Schule bringen oder abholen.

Der Beschluss des Gemeinderats zur Aufgabe des Sportplatzes müsse aufgehoben werden, fordert die Interessengemeinschaft. Die Bedingungen hätten sich längst geändert. Durch die Neubaugebiete kommen immer mehr Familien mit Kindern nach Rastede, die Erweiterung der Schule spreche ebenso dafür. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben Anwohner und Eltern in den vergangenen drei Wochen 1500 Unterschriften gesammelt. Auch Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden wurden schon geführt. Rüdiger Kramer (SPD) habe sich daraufhin im April dieses Jahres in einem Antrag an den Gemeinderat dafür eingesetzt, dass die Grundschule Kleibrok einen Teil des ehemaligen Sportplatzes dauerhaft erhält, berichtet Esther-Maria Metjengerdes. „Doch bis jetzt steht nirgendwo schwarz auf weiß, dass eine Rasenfläche bleiben soll.“ Die Verwaltung sei beauftragt, verschiedene Vorschläge zur Freiflächengestaltung zu erarbeiten, sagt Gemeindesprecher Ralf Kobbe auf Nachfrage der rasteder rundschau. Wann diese vorgestellt werden, wisse man aber noch nicht. Die Freiflächengestaltung folgt nach der Erweiterung, so Kobbe. Das Ziel der Interessengemeinschaft ist es nun, eine Alternativplanung zu machen und ein verbindliches, parteiübergreifendes Zugeständnis zu erwirken, dass ein Teil des Sportplatzes erhalten bleibt. Außerdem sollen die gesammelten Unterschriften an Bürgermeister Dieter von Essen übergeben werden.

„Mittlerweile ist im gesamten Viertel keine andere Grünfläche mehr zu finden“, sagen die Anwohner. Zwischen Bachstraße und Schützenhofstraße habe es mal einen Bolzplatz gegeben, erinnert sich Simone Kreft. Aber der sei längst weg. „Damals hieß es, die Kinder könnten doch stattdessen den Sportplatz Kleibrok nutzen.“ Und was nun?

 

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